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1. April - Der erste April

Ich bezeichne mich schon als kleinen Globetrotter, zumindest als reisenden Europäer. In den Städten Tromsø und Djnepropetrovsk stecken zwar noch keine Fähnchen in meiner Europakarte, wenn ich aber in Bratislava und in Kiskunfélegyhaza mit meiner Kreditkarte bezahlen kann, liegt es sicher an mir, wenn ich daraus folgere, dass die Karte auch in Paris akzeptiert wird.  Es war nämlich blauäugig diesem Trugschluss nachzugehen. An den Metrofahrkartenautomaten an denen jeder Pariser seinen Fahrschein mit Kreditkarte von Mastercard oder Visa kauft, ging ich leer aus. Ein vergleichsweise billigen Mehrfahrtencarnet (das Wort kennt die Rechtschreibprüfung, nicht aber Mastercard) konnte ich noch bezahlen, bei einer Monatsmarke sagte mir der Automat buchstäblich "mach den Platz vor mir für nen echten Kunden frei". Also war ich heute wieder zu spät, aber dank der unwissenden gutgläubigen Mitstudenten, die ebenfalls von den Automaten zum Geldautomaten geschickt wurden, wieder nicht allein. Ein Aprilscherz war das aber nicht.

Was hier als gängigster Aprilscherz angesehen wird, haben wir auch noch erfahren. Das höchste der französischen Gefühle zeigt sich, wenn man bei einem ungescholtenem Mitbürger einen Fisch, wenn auch nicht unbedingt einen echten (einer aus Papier tuts auch) unbemerkt an den Rücken hängt. Besonders Lehrer oder Vorgesetzte leiden unter diesem Brauch. Da sind mir die Aprilscherze der deutschen Presse etwa viel lieber.

       

 

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