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6. Dezember - 9er Golf

Den ganzen Tag hab ich nichts gegessen, damit ich für den Truthahn heut Abend richtig Hunger haben würde. Leider wurde daraus nichts, der Vogel ist zu groß, braucht mehr Garzeit. War ziemlich sauer, als ich das um 4 erfahren habe. Davor habe ich mir mit Rob die Dublin Castle angeschaut. Ich möchte hier nicht überheblich klingen, aber es hat schon seinen Grund, warum man diese eine der wenigen Sehenswürdigkeiten von Dublin nicht über Irlands Grenzen hinweg kennt.

Anschließend hab ich Rob die Palace Bar gezeigt. Wie ich vermutete, hat ihm das Ambiente hier nicht nur wegen des überaus großen Samuel Beckett Gemäldes sehr gefallen. Dort bin ich auch Zeuge davon geworden, wie Rob ein Telefonat mit seiner Mutter geführt hat. Äußerst lustig, wenn er auch einem Leid tut. Im Gegensatz zu den Gesprächen ist seine SMS-Rechnung schon deutlich angestiegen.

Den Truthahn sollte es morgen dann geben, ich bin ja gespannt, dann muss vielleicht Big Lebowski, was wir uns ja für morgen vorgenommen haben dran glauben. Dafür werden wir heute zum 9-er Golf gehen. OK, ist auch nicht schlecht, mal an der frischen Luft zu sein. Ich hatte aber auch überhaupt keine Ahnung worum es sich dabei handle. Ich sagte nur, dass ich an sich kein Golf spielen wolle, nach meiner Ansicht ist Franz Beckenbauer der einzige Golfspieler der nebenbei auch ein aktives Liebesleben verweisen kann.

Wie auch immer. Beim "Golfen" gibt es wie üblich eine Parangabe. Womit die Gemeinsamkeiten schon erwähnt wären. Es geht schlicht darum sein Bier in möglichst wenig Zügen auszutrinken. Ein dummes Spiel, die Amis haben sich wohl nicht mit der Tatsache abgefunden, dass ein Bier zum Genießen da ist. Die Neun steht einfach für die Runden, für die Biere an einem Abend, was wiederum heißt, dass im PubCrawl neun verschiedene Pubs angesteuert werden. Der gute Wille zählt, natürlich warn wir nur in zwei. Und die waren auch noch 25 Minuten voneinander entfernt. Und das in Dublin!

Im zweiten Pub war es mir ein wenig langweilig und da hab ich mich auf Erkungsreisen gemacht. Im obersten Stock habe ich auch eine Privatparty entdeckt. Wer der Gastgeber war, weiß ich nicht, nur, dass er spendabel war. Anfangs hab ich mich mit (betrunkenen) Iren über meine Neigungen zum Fußball und England unterhalten. Nette Leute, nur sahen sie die Irisch-Englische Freundschaft ähnlich wie Bush die Irakisch-Amerikanische. Zumindest haben sie mir Sandwichs von ihrem Tablett angeboten. Genau das, was ich zu der Zeit wollte. Kaum war ich wieder bei meinen Amis, wollte ich noch so ein Sandwich, bis ich bei meiner dritten Runde die Party mit einem vollbelegtem Tablett, diesmal sogar mit heißen Würstchen, verließ.

         

 

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