Zurück ] Nach oben ] Weiter ]

         

 

 

3. Dezember - Robs Unglück

Letzte Nacht war Rob wieder da, das heißt aber nicht, dass ich zusammen mit in einem Zimmer übernachtet hab. Er hat nämlich geschnarcht wie ein Sägewerk und ich bin kurzerhand ins Wohnzimmer umgezogen. Nächste Nacht muss ich das nicht mehr machen - er ist nämlich im Krankenhaus. Er hat aus Rom nicht nur einen gebrochenen Arm mitgebracht, sondern auch einen gebrochenen Kiefer! Autsch! Anzusehen ist ihm aber nix, er war angeblich verwundet, ist er aber nicht. Er meint auch, dass sein Kiefer nicht mehr so schließt wie er es vorher gemacht hat. Da sind ja einige Unglücke auf ihn zugekommen: im Arm ein gebrochener Mittelhandknochen, der gebrochene Kiefer, aber alle Zähne noch da, dazu kommt noch der Extraflug von Rom, die Kosten für den geplanten Ryanflug wird er auch nicht bekommen und heute noch die Nachricht, dass er morgen operiert werden muss. So eine Schande. Er hat noch 11 Tage hier in Dublin und weiß nicht mal, wie viele er von denen noch mitkriegt. Wie es dazu gekommen ist, weiß angeblich keiner. Auch Gunnar hat Blessuren, er vermutet, er sei zuerst hingefallen und Rob über ihn drüber. Was wirklich passiert ist wird wohl nie rauskommen.

Damit Rob nicht mit mehr zu kämpfen hat, als das ihm sein Schicksal auferlegt hat, hab ich noch seine Hälfte des Zimmers aufgeräumt. Was da alles zum Vorschein kam? Sein Flugticket zurück nach JFK zwischen alten Socken, überall Münzen und Steine, die er gesammelt hat und natürlich all seine Klamotten. Drei Fuhren in der Waschmaschine waren nicht genug, um alles sauberzukriegen. Dafür riecht es nicht mehr in unserem Zimmer, dass auf weitere unabsehlicher zeit meines sein wird.

In der Früh sind auch Gunnar und O'Brien angekommen. Ich hab sie schon richtig vermisst die beiden. Alle zwei waren komplett mit T-Shirts aus Florenz und Rom ausgestattet bei denen unserereins sich nur fragt, wer sich denn diese kauft. Die Antwort bekam ich von den beiden.

Hab gestern noch vergessen zu erwähnen, dass ich meinen Lohn für die Stellvertretung des Repräsentanten der Münchner eba erhalten habe: ein ebs Dublin Cappi und ein solches T-Shirt. Wär an sich nicht erwähnenswert, wenn ich die Sachen nicht schon kennen würde. Letztes Jahr im 2. Jahr in der Heimat an der eba war genau das unsere Projektarbeit: Das Besticken und Bedrucken von Textilien für die Fachhochschulen der ebsi Gruppen. Was ich damit sagen will ist, das ich sowohl das T-Shirt, als auch das Cappi schon mal in der Hand hatte, als ich nämlich alles für die Dubliner ebs für den Versand eingepackt habe.

Trotz schlechter Laune wegen Rob haben wir uns es nicht nehmen lassen auf sein Wohl im O'Briens und in der Leeson's Lounge anzustoßen.

         

 

Zurück ] Nach oben ] Weiter ]